Biografie

Wilfried Schwerin von Krosigk

 

geboren 1954 in Detmold, aufgewachsen in Frankfurt, Berlin und Schleswig-Holstein. Studium der Rechtswissenschaften in Bonn.

1979
Kunststudium an der Kunsthochschule Köln in der Malklasse von Professor Werner Schriefers.

Seit 1980
Buchillustrationen und karikaturistische Zeichnungen für verschiedene Zeitschriften und Verlage (u.a. Pardon, Titanic, Deutscher Forschungsverlag). Mehrere Cartoonbücher: „Warum lacht Dalí nie?“ (1981), „Alles in Butter, Beuys“ (1982), „Fesselnder Erzähler“, Gesammelte Cartoons (1983).
Joseph Beuys: „Ich finde Ihr Buch außergewöhnlich. Die Art, wie Sie mit dem VERKENNEN umgegangen sind, füllt es eine klaffende Lücke…“

1980 – 1982
Erste Ausstellungsbeteiligungen: Große Düsseldorfer Kunstausstellung, Städtisches Kunstmuseum Bonn, Galerie Stein, Köln, Galerie Apicella, Köln.

1983
Meisterschüler bei Professor Werner Schriefers.
Prof. Schriefers in Grafik der Gegenwart: „Ausgehend von Cartoons, die er schon während seines Jurastudiums machte, widmete er sich zunächst der ungegenständlichen Malerei. Eine Zeichensprache, meist polychrom, nutzt er, um Themen unseres heutigen Lebens zu bearbeiten, z.B. Genetische Information, Technische Intelligenz, Überlistung der Schwerkraft…“

1984
Ausstellungsbeteiligung im Bonner Kunstverein, Einzelausstellung in der Galerie „Alsterufer 35“ in Hamburg.

1985
Umzug nach New York.
Es entstehen großformatige Bilder in starker Farbigkeit auf Leinwand, sowie auf vorgefundene Bildträger wie Blech- und Plastikteile.
„Aus industriellen Formen der Massenproduktion bilde ich ein willkürliches, fragmentarisches Muster, dass dem Gefühl entspricht, welches durch die Überflutung von Eindrucken und Informationen hervorgerufen wird. Diese Grundstruktur dient mir als Medium für die Auseinandersetzung mit der Gegenwart. Dazu werden wissenschaftliche Untersuchungen ebenso herangezogen wie kulturelle oder historische Zitate, analytische Beobachtungen und karikaturistische Bemerkungen.“

1986
Ausstellungsbeteiligungen in New York in der Barbara Braathen Gallery und der Bryers Gallery.

1987
Ausstellungsbeteiligung in der Galerie Bonk, Köln „Glasnost: Neun Künstler aus New York“. Karikaturistische Zeichnungen für die New York Times, Chicago Magazine und Chess-Life.

1988
Einzelausstellung in der Galerie Busold, Hamburg. Ausstellungsbeteiligung  in der Galerie Apicella, Köln.

1989
Ausstellungsbeteiligungen im Museum of Modern Art in Oxford und der Barbara Braathen Gallery, New York.

1990
Einzelausstellung im Deutschen Generalkonsulat, New York.
Dr. Rathke: „Man spürt eine Lust am Schaffen. Man sieht die Spritzer der Farbe, die schönen, starken Linien, das Ornamentale, aber man sieht auch Gitter und Raster, Piktogramme, also gliedernde Elemente, die sehr stark in den Bereich des Technischen gehen. Die bewegte, explosive, emotionale  Farbigkeit wird konterkariert mit dem rationalen, grauen, gereihten Muster.“

1991
Einzelausstellung in der Brannigan Gallery, El Paso. Ausstellungsbeteiligung in der Moravska Galerie in Brünn, Tschechien.
Verwendung von Plexiglas und industriell gefertigten Objekten. Unter Einbeziehung der Wand hinter dem Bild oder Objekt entstehen dreidimensionale Arbeiten.
„Die Wand hinter meinen Objekten wird zur Arena von Schattenzeichnungen, die durch den jeweiligen Blickwinkel des Betrachters konkretisiert werden. Wie in der Quantenphysik beeinflusst das Verhalten des Betrachters das Resultat der Beobachtung.“

1992
Berufung als Dozent an die Princeton University. Lehrveranstaltungen für freie Malerei und Zeichnung, sowie experimentelle Übungen zur Visualisierung gedanklicher Prozesse und Konzepte.
Einzelausstellung in der  Morgan Gallery, Boston.

1993
Mitgliedschaft in der Künstlervereinigung „American Abstract Artists“.

1994
Es entsteht eine Bilderserie von Leinwänden mit  Zahlen.
„Bei den komplexen Zahlenfolgen sucht man vergeblich nach Sinnzusammenhängen. Sie erwecken zwar die Assoziation wissenschaftlicher Präzision, sind aber völlig willkürlich angeordnet. Mich interessiert nicht die Illustration mathematischer Konzepte, sondern die archetypische und mythologische Bedeutung der Zahl.“

1995
Umzug nach Berlin. Neue Serie von großformatigen Arbeiten auf Leinwand, die sich mit Zahlen und Linien befassen.
Ausstellungsbeteiligungen in der Galerie Tammen und Busch, Berlin und der James Howe Gallery in New Jersey.

1996
Erstellung des Drehbuches „Der Cyberfaktor“. Seitdem etliche Drehbücher für Fernsehproduktionen.

1997
Villa Palermo“, Krimi, ZDF. Drehbuch und künstlerische Ausstattung.
„Die Präsentation der Kunstobjekte im Rahmen einer fiktionalen Dramaturgie,  folgt nicht mehr dem Realen, der Wahrheit, sondern ersetzt das Reale durch Zeichen des Realen. Ein Unterschied liegt jedoch darin, dass die im Film zu sehenden Kunstobjekte auch unabhängig von der Fiktion real existieren. Das Simulakrum wird zum „Event“, der ähnlich einer Vernissage dazu dient, auf die ausgestellte Kunst aufmerksam zu machen.“

1998
Beginn der „Loungebilder“ – kleinformatige, quadratische Leinwandarbeiten, die in Gruppen angeordnet werden.

1999
Objektcollagen unter Verwendung von semitransparentem Plastik.
„Der skizzenhafte Prozess der Suche ist das Wesentliche, die Entstehung der Gedanken, das Abenteuer. Nicht zu wissen, wohin die Suche führt, kurz gesagt: Die Neugier und die Frage, ob es sich bei dieser Dynamik um einen evolutionären Vorgang handelt.“

2001
Ausstellungsbeteiligung „Collagewelten“ im Kunstmuseum Ahlen: „Das Experiment – Collagekunst im 20sten Jahrhundert.“

2002
Entwicklung einer Serie von Bildkästen.
„Mit der offenen Vorderseite stehen die Kästen von der Wand ab. Durch Farbe, sowohl gezeichnete als auch plastische Linien, und integrierte Objekte wird der Betrachter in ein verwirrendes Spiel von Perspektive und Tiefenwirkung einbezogen.“

2004
Ausstellungsbeteiligung im Hunterdon Museum of Art,  New Jersey

2005
Ausstellungsbeteiligungen im Museum of Art, Wichita, Kansas und Missoula Art Museum, Montana

2013
Ausstellungsbeteiligung „Ruhe-Störung“  Streifzüge durch die Welten der Collage, Kunstmuseum Ahlen und MARTA Herford

             2018

              „Loungebilder“ Einzelausstellung, Zert-Bau-Lounge, Berlin

             2023

            „Lounge – Waiting for the Bus“ Einzelausstellung Galerie Z22

             2024

           „Drag-on“ Ausstellungsbeteiligung Galerie Z 22

 

Sammlungen
Whitney Museum
Museum of Modern Art, New York
Brooklyn Museum
Museum of Fine Arts, Boston
The Phillips Collection, Washington DC
Harvard Art Museum
The British Museum
Grafische Sammlung der Bundesbauten in Berlin