Wilfried Schwerin von Krosigk
Fiktionen sind Vorstellungsbereiche der Fantasie. Sie bestehen aus fiktiven Gegenständen. Fundstücke aus zivilisatorischem Abfall, die ihrer funktionalen Bedeutung entrissen werden, um als assoziative Produkte der Einbildungskraft einen Spielraum für neue Erfahrungen zu öffnen.
Im Kontrast zu meinen größeren Objekten, die Materialien wie Plexiglas, Draht, Holz und industrielle Fragmente zu frei schwebenden Konstruktionen verflechten, sind die Fiktionen in Format und Arbeitsmaterial drastisch reduziert. In einer Arena von Millimeterpapier treten fragile Abfallprodukte in einen Dialog mit sparsamen Tuschzeichnungen, um in dieser Reduktion auf das Wesentliche meiner Malerei und der Objekte hinzuweisen.
Entscheidend ist der skizzenhafte Prozess, das Provisorische, das Offene und Unvollständige, denn nicht die Vollendung, sondern die Suche kommt der Wahrheit am nächsten.
Erst die Fantasie macht Wirklichkeit denkbar.