Die Lounge ist niemals das Ziel. Sie ist ein Zwischenaufenthalt für Reisende, ein gefrorener Augenblick in der Zeit. Die dort eintreffenden Reisenden sind anonym, flüchtig und unscharf. Die Funktion des Raumes bestimmt und verwandelt sie.
Der Raum bedeutet Erwartung und Versprechen zugleich. Aber auch eine unterschwellige Bedrohung geht von ihm aus. Licht, Schatten und Perspektiven lassen rätselhafte Szenarien erahnen. Dinge rebellieren gegen ihre Bestimmung, Maschinen verselbstständigen sich, nebelhafte Gestaltfetzen wischen vorbei wie Bewegungen im Augenwinkel, die das Unterbewusstsein in Alarm versetzen. Wird der Reisende zum Gejagten? Ist er Opfer oder Täter? Die Betrachter projizieren ihre eigenen Ängste in die Szenerie hinein.
Die Lounge unfasst die Gesamtheit der Loungebilder. Das Einzelbild ist eine Momentaufnahme, eine zufällige Information, die den Betrachtern ins Auge springt, um gleich darauf von neuen Eindrücken abgelöst zu werden. Die Lounge ist das Chaos, ein Raum medialer Überforderung. Welche Eindrücke sich im Bewusstsein eingraben, was dem Vergessen zum Opfer fällt, unterliegt dem Zufall, den Launen der Betrachter. Die Lounge wird zu ihrer eigenen Welt. Betrachter und Reisende werden eins.